Die Investitionen in saubere Energien sind laut einer neuen Studie der IEA (International Energy Agency) 2022 auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Etwa 1,6 Billionen USD wurden 2022 in die Energiewende investiert. Dies stellt einen Anstieg von etwa 15% im Vergleich zum Vorjahr und von etwa 30% im Vergleich zu 2019 dar. Dieses rasante Wachstum ist nicht zuletzt auf die globale Energiekrise zurückzuführen, verursacht durch Versorgungsunsicherheit und eine volatile Preisentwicklung bei fossilen Energien.
Einen wesentlichen Teil zu dieser Entwicklung tragen Klimaschutzambitionen und Zielsetzungen bei, so dass Länder verstärkt in ein zukünftig erneuerbares Energiesystem investieren. Ein Großteil der Investitionen, jährlich etwa 600 Mrd. USD, fließen in die erneuerbare Energieerzeugung, allen voran Solaranlagen. Für 2023 wird allein im Bereich Solarenergie ein tägliches Investitionsvolumen von über 1 Mrd. USD erwartet. Ein weiterer Teil der Investitionen geht in die Steigerung von Energieeffizienz (400 Mrd. USD), den Netzausbau (320 Mrd. USD), sowie die Bereitstellung von Speichertechnologien für Energie, also jene Bereiche, die für eine effektive erneuerbare Energieversorgung unverzichtbar sind. Bei den Verbraucher*innen steigt vor allem die Bereitschaft auf Elektromobilität umzusteigen und in Wärmepumpen zu investieren. In Europa sind beispielsweise die Verkäufe von Wärmepumpen 2022 um fast 50% gestiegen.
In China, der EU und den USA sind die größten Anstiege an Investitionen in Erneuerbare zu verzeichnen. Zusammen mit anderen Industriestaaten trugen diese mehr als 90% zum Anstieg der Investitionen im Zeitraum 2021-2023 bei.
Doch auch die Investitionen in fossile Energien nehmen aktuell zu. Insgesamt werden jährlich fast 1 Billion USD in fossile Energien investiert und es wird erwartet, dass bis Ende 2023 diese Investitionen abermals um 6% steigen werden. Etwa die Hälfte dieser Investitionen fließt in die Förderung von Öl und Gas. Investitionen in Kohle sind zwar in vielen Ländern rückläufig, doch trieb China mit der Neugenehmigung von Kohlekraftwerken die Investitionen seit 2016 auf einen neuen Höchstwert.
Das Verhältnis zwischen den Investitionen in fossile und erneuerbare Energien ist mit 1:1,7 zwar schon um einiges besser als vor fünf Jahren, wo dieses bei etwa 1:1 lag, doch besteht angesichts der nicht zukunftsfähigen fossilen Energieträger Handlungsbedarf zu Gunsten nachhaltiger Energiequellen. Die drohendende Klimakatastrophe und Versorgungsunsicherheiten sollten Grund genug sein, nur noch die allernotwendigsten finanziellen Mittel für den Einsatz fossiler Energie zu verwenden.