Aktueller Stand des weltweiten PV-Ausbaus
Photovoltaik (PV) ist global gesehen die mit Abstand am schnellsten wachsende erneuerbare Stromerzeugungstechnologie. 2023 wurden 447 GW an neuen Kapazitäten installiert, was eine Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr von 87% bedeutet. Kumulativ gesehen hatte PV 2024 mit einer Produktion von über 2000 TWh am weltweiten Strommix einen Anteil von etwa 7%. Im Vergleich dazu lag der Anteil 2020 noch bei 3,2%. In der EU erreichte PV sogar einen Anteil von über 10% und übertraf damit jenen von Kohle.
Geothermie: Erneuerbare Energie aus dem Inneren der Erde
Mit ihrem immensen globalen technischen Potential, welches den aktuellen Energiebedarf in den meisten Regionen der Welt übersteigt, kann die Geothermie, also die natürliche Erdwärme, eine wichtige Rolle in der Energiewende spielen. Geothermie kann zeit- und wetterunabhängig Energie liefern und so die Energieversorgung stabilisieren. Sie ist besonders für die Wärmeversorgung im niedrigen Temperaturbereich geeignet. Eine aktuelle Studie der IEA beleuchtet die Zukunft der globalen Nutzung von Geothermie.
Fest, flüssig, gasförmig – eine globale Bilanz der Bioenergie
Auf über 70% der globalen eisfreien Landoberfläche ist der Einfluss des Menschen spürbar. Wir nutzen ein Viertel bis ein Drittel dessen, was die Sonnenenergie über die Photosynthese produziert: als Nahrung, für stoffliche Zwecke von Papier und Baumaterial bis Kleidung – und eben als Energieträger, denn die Photosynthese trägt unverzichtbar zur Energieversorgung der Menschheit bei. Einen aktuellen Überblick über die globale Situation der Bioenergienutzung liefert die neue Ausgabe des Global Bioenergy Statistics Report der World Bioenergy Association (WBA).
Globaler Statusreport Erneuerbare Energie
Weltweit werden aktuell 30,3 Prozent des erzeugten Stroms aus erneuerbarer Energie bereitgestellt, während in der Wärme und bei Treibstoffen der Anteil erneuerbarer Energie mit 10 % respektive 3,5% weit hinter den notwendigen Ambitionen liegen. Dabei machen die beiden Sektoren drei Viertel der weltweiten Energieerzeugung aus.
Der Energiebedarf von Künstlicher Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) erlebte in den letzten Jahren dank neuer technischer Möglichkeiten ein massives Wachstum – allein die wohl bekannteste generative KI, ChatGPT, hatte nach zwei Monaten bereits 100 Millionen NutzerInnen. Das wird sich angesichts der vielfältigen Anwendungsbereiche in den nächsten Jahren fortsetzen.
Österreich erreicht im Klimaschutzranking nur Rang 23
Im Ranking des Climate Change Performance Index (CCPI) belegt Österreich aktuell den 23.Platz. Das jährlich erscheinende Ranking vergleicht die Klimaschutzperformance von insgesamt 63 Ländern, die zusammen für über 90% der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind. Am besten platziert ist Dänemark mit Rang 4, doch blieben die ersten drei Plätze auch heuer wieder frei, da kein Land ausreichend Maßnahmen umsetzt, um die Erderhitzung deutlich unter 2°C zu halten.
Wo steht Österreich beim Ausbau erneuerbaren Stroms?
Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) hat sich Österreich zum Ziel gesetzt, bis 2030 eine national-bilanziell hundertprozentige erneuerbare Stromversorgung zu erreichen. Das Gesetz gibt konkrete österreichweite Ausbauziele für Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft sowie Bioenergie vor und regelt die Ausgabe von Marktprämien und Investitionszuschüssen zur Unterstützung von Erneuerbaren-Projekten.
Wasserstoff – ein (gar nicht so) sauberer Energieträger
In Österreich werden aktuell ca. 66 PKW mit Wasserstoff betrieben, und diese können an fünf öffentlich zugänglichen Tankstellen ihre Tanks füllen. Man erkennt unschwer: ein Hype sieht anders aus. Auch der Anfang Oktober 2024 veröffentliche Global Hydrogen Review der Internationalen Energieagentur (IEA) macht deutlich: Wasserstoff spielt im Straßenverkehr kaum eine Rolle, und er wird dies auch in Zukunft nicht tun.
Im Mutterland der industriellen Revolution geht das letzte Kohlekraftwerk vom Netz
Es ist sicher zu früh, das Ende der globalen Kohleverstromung auszurufen. Doch deutliche Signale am Horizont lassen ein Ende des Kohlezeitalters in nicht zu ferner Zukunft erwarten. Ein solches ist die Schließung des letzten Kohlekraftwerks in Großbritannien mit Ende September dieses Jahres. Die neue Regierung im Mutterland der industriellen Revolution unterstützt den Ausbau von Windenergie und Photovoltaik und verfolgt das Ziel, bis 2035 elektrische Energie praktisch CO2-frei zu produzieren.
Was kostet das Erneuerbares-Gas-Gesetz?
Beim Erneuerbares-Gas-Gesetz (EGG) handelt es sich um eine Starthilfe für den Markthochlauf erneuerbarer Gase aus Österreich. Sie sind speicherbar und besonders für die Anwendung in industriellen Hochtemperaturbereichen, als Ausgleichsenergie und zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit im Stromsektor geeignet, und deshalb ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Das EGG liegt bisher als ausverhandelter Entwurf vor und wurde noch nicht beschlossen.
Wie dezentrale Speicher die Stromkosten senken
Mit der zeitlichen Flexibilisierung des Stromverbrauchs durch Nutzung lokaler Energiespeicher wie Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen (mit thermischen Speichern) oder Heimspeicher können Stromnetze zu Spitzenlastzeiten entlastet werden. Eine Kombination aus flexiblen Stromtarifen und Netzentgelten erschließt diese sogenannte “lastnahe Flexibilität”, sie ist kostengünstiger als Alternativen auf Erzeugerseite.
Luftschiffe als Transportmittel für eine globale Wasserstoff-Infrastruktur?
Falls eine international vernetzte Wasserstoffwirtschaft irgendwann tatsächlich entsteht, wird es notwendig sein, einen Teil des Wasserstoffs über große Distanzen zu transportieren. Um dieses Gas in verflüssigter Form in Frachtschiffen zu befördern, muss es auf minus 253°C gekühlt und am Zielort wieder verdampft werden. Allein dafür sind etwa 30% der transportierten Energiemenge notwendig. Zusätzlich verdampft etwa 1 % des transportierten Wasserstoffs pro Tag, was weitere Verluste zur Folge hat.
Energie kann man in vielerlei Formen speichern
Wenn von Energiespeichern die Rede ist, denkt man meistens zuerst an Batterien oder an die österreichischen Pumpspeicher, in denen Wasser in den Alpen in Stauseen gespeichert und bei Bedarf über Turbinen in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Energiespeicher zeichnen sich dadurch aus, dass sie Energie bedarfsgerecht und damit unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Erzeugung zur Verfügung stellen („power on demand“). Das macht sie zu einem wichtigen Baustein für die Energiewende.
CO2-Bepreisung wirkt
Weltweit sind über 70 verschiedene CO2-Bepreisungs-Modelle in Kraft mit dem Ziel, die globale Wirtschaft auf einen klimaneutralen Pfad zu leiten. In einer Metastudie wurde die Wirksamkeit dieser Regulativen auf Basis von 80 internationalen Studien evaluiert. Sie kommt zum Schluss, dass 17 von 21 analysierten Modellen bis dato zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes um durchschnittlich 10,4% geführt haben.
Stromnetzausbau – Rechtzeitig und richtig finanziert
Für den Aus- und Umbau der Stromnetze mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 sind 53 Milliarden Euro an Investitionen notwendig. 44 Milliarden für die Stromverteilernetze, neun Milliarden für das Übertragungsnetz. Sicher ist, dass diese Investitionen einen enormen volkswirtschaftlichen Wert generieren (320 000 Arbeitsplätze, 75% heimische Wertschöpfung, 15 Milliarden € Steuereinnahmen u.a.). Doch zugleich muss bei der Finanzierung der Zugang zu Kapital ebenso vorausgedacht werden wie die Akzeptanz der Netznutzer, die normalerweise die Kosten tragen.
Unsere Last in den Lüften
Wir Menschen haben weltweit enorme Mengen an Massen verbaut und angehäuft: Pyramiden, Kathedralen, Wolkenkratzer und Wohngebäude aus Steinen, Beton, Ziegeln und Glas, Häfen und Brücken, Bauwerke aus Holz und Stahl, asphaltierte Autobahnkreuzungen, Sandpisten und Flughäfen. Dazu kommen Kontinente überspannende Eisenbahnnetze, Lokomotiven und Flugzeuge, Millionen Autos und Fahrräder, Stahlpanzer und eine Fülle von Gegenständen aus Plastik und Metallen.
Die herausragende Lernkurve der Erneuerbaren
Erneuerbare Technologien zur Stromerzeugung wie Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen sind über ihre Lebenszeit gerechnet weitaus billiger als die fossile und nukleare Konkurrenz. Die Stromgestehungskosten („Levelized Cost of Energy“ – LCOE) für Strom aus Onshore-Wind lagen 2019 bei 68 $/MWh, die für Photovoltaik bei 58 $/MWh. Im Vergleich dazu kostete Strom aus Kohle durchschnittlich 109 $/MWh, aus Gas-Spitzenlastkraftwerken 175 $/MWh. Strom aus nuklearen Reaktoren war mit 155 $/MWh ebenfalls deutlich teurer als jener aus den Erneuerbaren.
Erderhitzung kostet viel mehr als Klimaschutz
Erderhitzung verstärkt die Inflation
Die Erderhitzung wird sich für Konsument*innen auch in der Preisstabilität bemerkbar machen, das ergibt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Für 2035 prognostiziert die Studie allein durch menschenverursachte Klimaeffekte eine zusätzliche globale Preissteigerung von 0,3 bis 1,2% pro Jahr, für Lebensmittelpreise soll die Steigerung mit 0,9 bis 3,2% noch höher ausfallen. Ein Inflationsziel von 2%, wie es die EU angestrebt, wird damit immer schwieriger zu erreichen.