Wasserstoff – ein (gar nicht so) sauberer Energieträger

Wasserstoff – ein (gar nicht so) sauberer Energieträger

In Österreich werden aktuell ca. 66 PKW mit Wasserstoff betrieben, und diese können an fünf öffentlich zugänglichen Tankstellen ihre Tanks füllen. Man erkennt unschwer: ein Hype sieht anders aus. Auch der Anfang Oktober 2024 veröffentliche Global Hydrogen Review der Internationalen Energieagentur (IEA) macht deutlich: Wasserstoff spielt im Straßenverkehr kaum eine Rolle, und er wird dies auch in Zukunft nicht tun.

Im Mutterland der industriellen Revolution geht das letzte Kohlekraftwerk vom Netz

Im Mutterland der industriellen Revolution geht das letzte Kohlekraftwerk vom Netz

Es ist sicher zu früh, das Ende der globalen Kohleverstromung auszurufen. Doch deutliche Signale am Horizont lassen ein Ende des Kohlezeitalters in nicht zu ferner Zukunft erwarten. Ein solches ist die Schließung des letzten Kohlekraftwerks in Großbritannien mit Ende September dieses Jahres. Die neue Regierung im Mutterland der industriellen Revolution unterstützt den Ausbau von Windenergie und Photovoltaik und verfolgt das Ziel, bis 2035 elektrische Energie praktisch CO2-frei zu produzieren.

Was kostet das Erneuerbares-Gas-Gesetz?

Was kostet das Erneuerbares-Gas-Gesetz?

Beim Erneuerbares-Gas-Gesetz (EGG) handelt es sich um eine Starthilfe für den Markthochlauf erneuerbarer Gase aus Österreich. Sie sind speicherbar und besonders für die Anwendung in industriellen Hochtemperaturbereichen, als Ausgleichsenergie und zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit im Stromsektor geeignet, und deshalb ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Das EGG liegt bisher als ausverhandelter Entwurf vor und wurde noch nicht beschlossen.

Wie dezentrale Speicher die Stromkosten senken

Wie dezentrale Speicher die Stromkosten senken

Mit der zeitlichen Flexibilisierung des Stromverbrauchs durch Nutzung lokaler Energiespeicher wie Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen (mit thermischen Speichern) oder Heimspeicher können Stromnetze zu Spitzenlastzeiten entlastet werden. Eine Kombination aus flexiblen Stromtarifen und Netzentgelten erschließt diese sogenannte “lastnahe Flexibilität”, sie ist kostengünstiger als Alternativen auf Erzeugerseite.

Luftschiffe als Transportmittel für eine globale Wasserstoff-Infrastruktur?

Luftschiffe als Transportmittel für eine globale Wasserstoff-Infrastruktur?

Falls eine international vernetzte Wasserstoffwirtschaft irgendwann tatsächlich entsteht, wird es notwendig sein, einen Teil des Wasserstoffs über große Distanzen zu transportieren. Um dieses Gas in verflüssigter Form in Frachtschiffen zu befördern, muss es auf minus 253°C gekühlt und am Zielort wieder verdampft werden. Allein dafür sind etwa 30% der transportierten Energiemenge notwendig. Zusätzlich verdampft etwa 1 % des transportierten Wasserstoffs pro Tag, was weitere Verluste zur Folge hat.

Energie kann man in vielerlei Formen speichern

Energie kann man in vielerlei Formen speichern

 

Wenn von Energiespeichern die Rede ist, denkt man meistens zuerst an Batterien oder an die österreichischen Pumpspeicher, in denen Wasser in den Alpen in Stauseen gespeichert und bei Bedarf über Turbinen in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Energiespeicher zeichnen sich dadurch aus, dass sie Energie bedarfsgerecht und damit unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Erzeugung zur Verfügung stellen („power on demand“). Das macht sie zu einem wichtigen Baustein für die Energiewende.

CO2-Bepreisung wirkt

CO2-Bepreisung wirkt

Weltweit sind über 70 verschiedene CO2-Bepreisungs-Modelle in Kraft mit dem Ziel, die globale Wirtschaft auf einen klimaneutralen Pfad zu leiten. In einer Metastudie wurde die Wirksamkeit dieser Regulativen auf Basis von 80 internationalen Studien evaluiert. Sie kommt zum Schluss, dass 17 von 21 analysierten Modellen bis dato zu einer Reduktion des CO2-Ausstoßes um durchschnittlich 10,4% geführt haben.

Stromnetzausbau – Rechtzeitig und richtig finanziert

Stromnetzausbau – Rechtzeitig und richtig finanziert

Für den Aus- und Umbau der Stromnetze mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 sind 53 Milliarden Euro an Investitionen notwendig. 44 Milliarden für die Stromverteilernetze, neun Milliarden für das Übertragungsnetz. Sicher ist, dass diese Investitionen einen enormen volkswirtschaftlichen Wert generieren (320 000 Arbeitsplätze, 75% heimische Wertschöpfung, 15 Milliarden € Steuereinnahmen u.a.).  Doch zugleich muss bei der Finanzierung der Zugang zu Kapital ebenso vorausgedacht werden wie die Akzeptanz der Netznutzer, die normalerweise die Kosten tragen.

Unsere Last in den Lüften

Unsere Last in den Lüften

Wir Menschen haben weltweit enorme Mengen an Massen verbaut und angehäuft: Pyramiden, Kathedralen, Wolkenkratzer und Wohngebäude aus Steinen, Beton, Ziegeln und Glas, Häfen und Brücken, Bauwerke aus Holz und Stahl, asphaltierte Autobahnkreuzungen, Sandpisten und Flughäfen. Dazu kommen Kontinente überspannende Eisenbahnnetze, Lokomotiven und Flugzeuge, Millionen Autos und Fahrräder, Stahlpanzer und eine Fülle von Gegenständen aus Plastik und Metallen.

Die herausragende Lernkurve der Erneuerbaren

Die herausragende Lernkurve der Erneuerbaren

Erneuerbare Technologien zur Stromerzeugung wie Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen sind über ihre Lebenszeit gerechnet weitaus billiger als die fossile und nukleare Konkurrenz. Die Stromgestehungskosten („Levelized Cost of Energy“ – LCOE) für Strom aus Onshore-Wind lagen 2019 bei 68 $/MWh, die für Photovoltaik bei 58 $/MWh. Im Vergleich dazu kostete Strom aus Kohle durchschnittlich 109 $/MWh, aus Gas-Spitzenlastkraftwerken 175 $/MWh. Strom aus nuklearen Reaktoren war mit 155 $/MWh ebenfalls deutlich teurer als jener aus den Erneuerbaren.

Erderhitzung verstärkt die Inflation

Erderhitzung verstärkt die Inflation

Die Erderhitzung wird sich für Konsument*innen auch in der Preisstabilität bemerkbar machen, das ergibt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Für 2035 prognostiziert die Studie allein durch menschenverursachte Klimaeffekte eine zusätzliche globale Preissteigerung von 0,3 bis 1,2% pro Jahr, für Lebensmittelpreise soll die Steigerung mit 0,9 bis 3,2% noch höher ausfallen. Ein Inflationsziel von 2%, wie es die EU angestrebt, wird damit immer schwieriger zu erreichen.

Erneuerbares Gas aus biogenen Reststoffen – Österreichs Potenzial

Erneuerbares Gas aus biogenen Reststoffen – Österreichs Potenzial

Erneuerbares Gas aus biogenen Reststoffen spielt eine zentrale Rolle, wenn Erdgas ersetzt und damit eine von fossiler Energie und von Importen weitgehend unabhängige erneuerbare Energieversorgung aufgebaut werden soll. Mit einem Anteil von 21,3% am Bruttoendenergieverbrauch (2022) ist Erdgas noch immer ein zentraler Bestandteil der österreichischen Energieversorgung und verursacht damit jährlich einen erheblichen Treibhausgasausstoß von etwa 15,4 Mio. T (ohne Emissionen bei Produktion und Transport), was einen Anteil von etwa 20% am österreichischen Treibhausgasausstoß ausmacht. Doch für den Einsatz von fossilem Gas gibt es Alternativen: Einerseits kann Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas, auch aus organischem Material erneuerbar produziert werden. Andererseits kann Gas in vielen Anwendungen durch andere (erneuerbare) Energieträger ersetzt werden.

Neue Ausbau-Ziele für Österreich bis 2030

Neue Ausbau-Ziele für Österreich bis 2030

Die Novelle der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (Renewable Energy Directive), kurz RED III, soll Europa ein großes Stück näher in Richtung Energieversorgung aus Erneuerbaren bringen. Das übergeordnete Ziel der RED III ist es, den Erneuerbaren-Anteil am Bruttoendenergieverbrauch in der EU von aktuell 23 % bis 2030 auf mindestens 42,5 % zu erhöhen. Umgelegt auf Österreich bedeutet dies eine Steigerung des Anteils von 36,4 % auf 60 %.

Neue EU-Vorgaben richtungsweisend für Österreichs Wärmemarkt

Neue EU-Vorgaben richtungsweisend für Österreichs Wärmemarkt

Am 20. November letzten Jahres trat die umfassend überarbeitete Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) der Europäischen Union in Kraft. Sie gibt unter anderem höhere Ziele für ihre Mitgliedsstaaten beim Anteil erneuerbarer Energie am Bruttoendenergieverbrauch für 2030 vor. Für Österreich bedeutet dies eine Steigerung des Anteils erneuerbarer Energie von derzeit 36,4 auf mindestens 60 % bis 2030. Auch im Gebäude- und Wärmebereich (Heizen, Warmwasser, Kühlen, Prozesswärme) soll der Anteil erneuerbarer Energie entsprechend angehoben werden: Österreich muss seinen Erneuerbaren-Anteil im Wärmemarkt praktisch verdoppeln.

Stickstoffdünger – der Sonnenhebel

Stickstoffdünger – der Sonnenhebel

Die Produktion von Ammoniak ist für die Nahrungsversorgung unabdingbar und wird bis 2050 voraussichtlich um 40% ansteigen. Doch auch hier verlangt die Klimakrise ein Umdenken. Der Prozess des Haber-Bosch-Verfahrens zur Ammoniaksynthese ist bisher nur unter hohem Energieaufwand möglich. Zusätzlich wird der benötigte Wasserstoff durch Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Gas oder Kohle gewonnen. Es braucht also effizientere und klimaneutrale Verfahren.

Dekarbonisierung des Gebäudesektors der EU – zwei Szenarien

Dekarbonisierung des Gebäudesektors der EU – zwei Szenarien

Der Gebäudesektor ist für etwa 18 % (Q2 2023) der totalen THG-Emissionen in der EU verantwortlich. Seine Transformation spielt also eine zentrale Rolle, um die Treibhausgasemissionen zu senken – auf nationaler und auf europäischer Ebene. Eine Studie im Auftrag der „Association of the European Heating Industry“ analysierte zwei unterschiedliche Szenarien, die diesem Ziel näherkommen. Besondere Berücksichtigung erfährt dabei die gesellschaftliche Akzeptanz, welche vor allem mit den entstehenden Kosten zusammenhängt.