Die Erderhitzung wird sich für Konsument*innen auch in der Preisstabilität bemerkbar machen, das ergibt eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Für 2035 prognostiziert die Studie allein durch menschenverursachte Klimaeffekte eine zusätzliche globale Preissteigerung von 0,3 bis 1,2% pro Jahr, für Lebensmittelpreise soll die Steigerung mit 0,9 bis 3,2% noch höher ausfallen. Ein Inflationsziel von 2%, wie es die EU angestrebt, wird damit immer schwieriger zu erreichen.
Verantwortlich dafür sind vor allem die klimawandelbedingten Änderungen der monatlichen Temperaturen. Diese können Auswirkungen auf die Vegetationsperioden von Kulturpflanzen haben. Aber auch kurzfristige starke Temperaturschwankungen und damit verbundene extreme Niederschläge oder Dürreperioden beeinflussen die Lebensmittelpreise. Die erwarteten Effekte variieren regional und saisonal: Während die Auswirkungen in niedrigen Breiten am stärksten sein werden, werden sie weiter nördlich saisonal stärker schwanken. Während der Sommermonate wird der klimabedingte Preisdruck besonders hoch sein, und die klimabedingte Inflation trifft reiche wie arme Länder.
Aus der Analyse historischer Daten konnte bereits eine deutliche klimabedingte Inflation abgeleitet werden: Allein der Hitzesommer 2022 verursachte in Europa einen Anstieg der Lebensmittelpreise um 0,4 bis 0,9 %. Die bis 2035 erwartete weitere Klimaerhitzung könnte die europäischen Lebensmittelpreise um 0,7 bis 1,4 % erhöhen.
Die Studie zeigt deutlich, dass die Erderhitzung in Europa nicht nur durch höhere Temperaturen spürbar sein wird, sondern auch indirekte Folgen für die Bevölkerung haben wird – und schon hat. Die Klimaerhitzung zu begrenzen ist daher mit Blick auf die Zukunft im allgemeinen öffentlichen Interesse.