Bei der R20 Austrian World Summit - Konferenz in der Hofburg zeigte sich der Ex-Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, optimistisch, dass Österreich nicht nur 34% Erneuerbare Energie bis 2020 schaffen wird sondern „hundertprozentig sogar 40%“ in den nächsten 3 Jahren. Das sei nur möglich, wenn alle Ebenen von Politik, Wirtschaft und Private zusammenarbeiten. Der stv. Geschäftsführer des Dachverbandes Erneuerbare Energie (EEÖ), Erwin Mayer fordert dazu: „Für eine rasche Erhöhung des Erneuerbaren-Anteils in Österreich muss die anstehende Ökostromnovelle sofort umgesetzt werden. Die Ökostromwirtschaft in Österreich will sowohl in neue Ökostromanlagen investieren als auch für die Sicherstellung einer ganzjährigen, möglichst kontinuierlichen Stromproduktion, so viel wie möglich bestehende Ökostromanlagen erhalten."
Um 40% Erneuerbare Energie bis 2020 zu erreichen, muss ein intelligenter Strommix aus allen erneuerbaren Energiequellen aufgebaut werden. „Die Ökostromtechnologien Kleinwasserkraft, Wind, Biogas, Biomasse und PV gegeneinander auszuspielen bringt uns dabei nicht weiter“, betont EEÖ Geschäftsführer Peter Molnar. „Jede erneuerbare Kilowattstunde macht Sinn. Die Kilowattstunde aus Biogasanlagen ist zwar teurer als jene aus Kleinwasserkraft, Wind und PV, ist aber als regelbare Energie und als saisonale Speichermöglichkeit für die Vollversorgung Österreichs mit Ökostrom unerlässlich. Speziell an kalten Wintertagen kann die Biogasverstromung fossile und atomare Stromimporte reduzieren."
„Österreich importierte heuer an vielen Tagen im Jänner fast 60% des benötigten Stroms aus Kohle- und Atomkraftwerken in Deutschland und Tschechien. Strom aus heimischen Biomasse- und Biogasanlagen reduziert diese winterliche Importabhängigkeit. Es kommt daher immer auch auf das Wann und Wo der Einspeisung von Ökostrom an, nicht nur auf die reinen Erzeugungskosten“ rechnet Mayer vor. „In Zukunft wird auch die Einspeisung und Verstromung von Biomethan in die bestehende Gasinfrastruktur notwendig sein, um die fossile Abhängigkeit zu verringern. Auch dafür sind Biogasanlagen der 2. und 3. Generation geeignet“, schließt sich Peter Molnar an.
„Biogas made in Austria abzudrehen und gleichzeitig fossiles Erdgas aus Russland mit neuen Pipelines aufzudrehen ist weder ein Beitrag Österreichs zur Erreichung der Klimaschutzziele noch der von Arnold Schwarzenegger geforderten 40% Erneuerbare Energie bis 2020“, stellen Mayer und Molnar fest. „Wenn Österreich seine Klimaschutzziele ernst nimmt und einen raschen Ausbau Erneuerbarer in die Wege leitet, werden wir die Vorgabe von Arnold Schwarzenegger sogar übertreffen“, so die beiden EEÖ-Sprecher abschließend.