Anteil erneuerbarer Energien in Österreich sinkt
Während in Katowice noch ein Weg aus dem Verbrennen fossiler Energien hin zu einer sauberen Energieerzeugung aus Erneuerbaren Energien diskutiert wird, befindet sich Österreich im Rückwärtsgang, weg von den Erneuerbaren. Die heute von der Statistik Austria präsentierte Analyse zum Status der Erneuerbaren Energien zeigt einen Rückgang beim Anteil Erneuerbarer Energien. Obwohl nur gering, von 33% auf 32,5% gesunken, zeigt sich durch den starken Anstieg des Verbrauchs, insbesondere bei Kohle, Öl und Gas und einem empfindlich niedrigen Ausbau Erneuerbarer Energien eine erschreckende Entwicklung. „Wir ernten jetzt die faulen Früchte einer jahrelangen Anti-Erneuerbaren-Politik der vergangenen Regierungen. Unser gemeinsames Erbe an sauberer Energie, speziell der Wasserkraft, wird immer mehr verspielt. Wir rutschen immer stärker in eine Abhängigkeit von Importen. Das gefährdet letztlich auch die Versorgungssicherheit,“ so Peter Püspök, Präsident Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ).
Durch den Rückgang ist Österreich unter das Niveau von 2014 gerutscht. Spätestens seit damals stagniert Österreich bei rund 32%. Die sinkende heimische Erzeugung und steigende Energieimporte im Wert von rund 10 Milliarden Euro jährlich führen zu einer erhöhten Abhängigkeit der Energieversorgung vom Ausland. „Von Kasachstan, Irak, Lybien und so weiter beim Öl, von Russland beim Gas, und beim Strom von den Atom- und Kohlestromproduzenten Deutschland und Tschechien abhängig zu sein, ist beunruhigend. Wenn Deutschland wie geplant aus der Atomkraft aussteigt und dann auch aus der Kohle, wird es für Österreich beim Strom eng“, so Püspök.
Die vorliegende Energiestatistik ist eine deutliche Mahnung, dass Österreich seinen Klimaschutzverpflichtungen nicht nachkommt. „Damit fährt unser Land klima- und energiepolitisch gegen die Einbahn. Es ist höchste Zeit, das Ruder in der Energiepolitik energisch herumzureißen und verlässliche und berechenbare Voraussetzungen für einen raschen Ausbau aller Erneuerbaren Energien in Österreich zu schaffen“, so Püspök. Basierend auf umfangreichen Analysen kann Österreich bis 2030 fast zwei Drittel seines Energieverbrauchs durch heimische Erzeugung decken. „Die Verantwortung für Österreichs Energiezukunft muss jetzt Vorrang vor den kurzfristigen Partikularinteressen mächtiger Lobbys bekommen. Die Regierung hat die Chance und die Pflicht, jetzt die Weichen richtig zu stellen, da auch 2018 mit weiter abnehmender Produktion aus erneuerbaren Energien zu rechnen ist“, schließt Püspök.
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Florian Maringer
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