G20 Climate Risk Atlas – Wirtschaftsverluste durch den Klimawandel
Das Central Euro-Mediterranean Centre on Climate Change (CMCC) veröffentlichte anlässlich des G-20 Gipfels in Rom Ende Oktober dieses Jahr den G20 Climate Risk Atlas. Darin sind die zukünftigen ökonomischen Auswirkungen und Risiken des Klimawandels in den Mitgliedsstaaten der G20 zusammengefasst, welche zusammen 80% der weltweiten Wirtschaftsleistung erbringen und die 80% der weltweiten CO2-Emissionen verantworten.
Für jedes Land gibt es ein Factsheet, welches die jeweiligen Effekte des Klimawandels in zehn Sektoren unterteilt darstellt: von den Auswirkungen auf die Umwelt (Klima, Ozean, Küsten, Wasser, Landwirtschaft, Wälder) über gesellschaftliche (Städte, Gesundheit) bis hin zu wirtschaftlichen Konsequenzen (Energie, Wirtschaft). Abschließend werden die Fortschritte und Pläne der Regierungen bezüglich der Bekämpfung des Klimawandels beschrieben.
Die Daten basieren auf drei Emissions- bzw. Temperaturerhöhungsszenarien (1,5°C, 2°C und 4°C) sowie weiteren Klimamodellen, welche auf der Website des CMCCs publiziert sind.
Bei allen Ländern ist durch den Klimawandel ein deutlicher Verlust an BIP zu erwarten. Bis 2050 könnte in vielen Ländern die Wirtschaftsleistung um etwa 4% einbrechen. Bis 2100 könnten sich die jährlichen Verluste sogar auf über 8% summieren. Dies hängt vor allem mit den hohen Kosten durch Naturkatastrophen und Meeresspiegelerhöhung zusammen. Es wird erwartet, dass in diesen Bereichen Milliarden an Kompensationszahlungen fällig werden. Für die EU beispielsweise werden durch den Anstieg des Meeresspiegels 2100 bis zu 776 Milliarden Euro an Schäden prognostiziert. In anderen Ländern mit höherem Küstenanteil kann diese Summe einen noch größeren Anteil am BIP erreichen: für Indonesien wird ein Einbruch des BIPs bis 2100 um bis zu 13,3% erwartet.
Das Hauptziel des Atlas ist laut CMCC die Bekämpfung des Klimawandels als zentrale politische Agenda zu etablieren und gleichzeitig die Öffentlichkeit mittels einfacher visueller Kommunikation auf die Effekte des Klimawandels aufmerksam zu machen.
Die genauen Daten und Statistiken der einzelnen Länder sind öffentlich zugänglich: