Welche Argumente überzeugen, variiert stark.
Geht es um die Bereitschaft zur thermischen Gebäudesanierung und zum Heizungstausch, so lässt sich die österreichische Bevölkerung in vier Gruppen unterteilen: die Vorreiter*innen, die Aufgeschlossenen, die Verunsicherten und die Verweigerer. Für jede dieser Zielgruppen zählen andere Argumente.
Das ist das Ergebnis aus einer Befragung von knapp 1.400 in Österreich lebenden Privatpersonen, die eine Wohnimmobilie besitzen, durch das SORA Institut und die österreichische Energieagentur.
Für die 38% Vorreiter ist persönliches nachhaltiges Handeln wichtig, sie sind bereit, ihre Heizung zu sanieren. Sie sehen sich gut über Ausbaumöglichkeiten informiert und können sich eine Investition vorstellen. Will man diese Zielgruppe ansprechen, müssen der persönliche Beitrag zum Klimaschutz und die Unabhängigkeit von Gas und Öl betont werden.
Die Gruppe der Aufgeschlossenen steht der Nutzung von Öl und Gas zwar skeptisch gegenüber, es fehlt jedoch die für ein Modernisierungsprojekt nötige Zeit, und der Aufwand erscheint zu groß. Diese Zielgruppe, zu der etwa 24% der Befragten gehören, lässt sich durch das Aufzeigen von erfolgreichen Beispielen und attraktiven Unterstützungsangeboten zu Modernisierungsprojekten motivieren.
Die Verunsicherten haben kein besonders ausgeprägtes Umweltbewusstsein, sie fühlen sich schlecht informiert und stellen sich die Frage, ob sich eine Sanierung für sie überhaupt noch lohnt. Sie sehen die Modernisierung von Heizungen daher oft als Aufgabe für die nächsten Eigentümer. Diese Zielgruppe – etwa 26% der Befragten – lässt sich durch das Darstellen diverser Vorteile von Sanierungen überzeugen (z.B. ökologisch, finanziell, zukunftsträchtig).
Die Gruppe der Verweiger*innen sieht keine nennenswerten Vorteile in der Modernisierung ihrer Heizungen und hat allgemein wenig Interesse an der Thematik. Sie fühlt sich schlecht informiert und beargwöhnt die mit einem Modernisierungsprojekt verbundenen Aufwände. Diese Gruppe, etwa 18% der Befragten, kann kommunikativ nur schwer erreicht werden.