EEÖ begrüßt neue Ansätze der traditionellen Stromversorger zur Stromzukunft 2030

Mit der Vorstellung des neuen Entwicklungsszenarios für die Stromversorgung bis 2030 in Österreich, das auf dem Ziel der Bundesregierung von 100% erneuerbarer elektrischer Energie aufbaut, zeigen die traditionellen österreichischen Stromversorger Mut zum Aufbruch. Dieses Ziel erfordert einen notwendigen Anstieg der erneuerbaren Stromerzeugung um circa 35 Terawattstunden im Vergleich zu 2016. Die getroffenen Annahmen decken sich weitgehend mit den Potentialen die der EEÖ bereits 2015 in seiner Energiestrategie vorgelegt hat.

Alleine die Notwendigkeit Importe von Kohle- und Atomstrom und die fossile Erzeugung in Österreich zu kompensieren, bringt einen Mehrbedarf von 20 Terawattstunden bis 2030 mit sich. Durch den zusätzlichen Verbrauch von Elektromobilität, Wärmepumpen und Digitalisierung steigt die Nachfrage nach Strom noch einmal deutlich an.

Im Einzelnen ergibt sich für die Windkraft durch den Ersatz veralteter Anlagen und verbesserte Technologien ein höheres Potential als angenommen. Im Bereich der Photovoltaik ist davon auszugehen, dass in Zukunft nicht nur 5kWp Anlagen errichtet werden, sondern, dass die Anlagen im Durchschnitt wesentlich größer sein werden. Dies kann insbesondere durch die intensivere Nutzung der verfügbaren Flächen auf Privathäusern, Gewerbe- und Industrieobjekten ermöglicht werden. Darüber hinaus ist es wichtig, wie in ganz Europa üblich, geringwertige Freiflächen für Photovoltaik nutzbar zu machen.

In Ergänzung wird im sinnvollen Rahmen die Nutzung von Biomasse und Biogas einen wertvollen Beitrag zur Stromerzeugung leisten können.

Welche Netze für das neue Stromsystem in einer zunehmend dezentralen Versorgung notwendig sein werden, sollte in konstruktiven und faktenbasierten Diskussionen zwischen allen Beteiligten entwickelt werden. Auf den Dialog mit veränderungsbereiten Partnern sind die Erneuerbaren Energien durch ihre Fachexpertise hervorragend vorbereitet.

Das klare Ziel von 100% erneuerbarer Energie im Strombereich ist eine hervorragende Ausgangsbasis für die geplante Integrierte Energie- und Klimastrategie. Zur Entwicklung der vorhandenen Potentiale wird es einer Fülle von konkreten Maßnahmen bedürfen. Im Kontext der europäischen Energiepolitik bis 2030 wird es auch notwendig sein im Zuge der österreichischen Ratspräsidentschaft alle Möglichkeiten zur Gestaltung auszunutzen, um Österreich den Rahmen zu sichern, den es für die Umsetzung seiner Ziele braucht. Peter Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich: „Die Erreichung der Ziele der Bundesregierung bedarf eines konstruktiven und verantwortungsvollen Diskussionsprozesses aller beteiligten Partner. Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich ist dazu bereit.“

Rückfragehinweis:
Florian Maringer
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