Koalitionsverhandlungen müssen Lösung der Klimakrise zum Ziel haben

Ökostrom- und Klimaschutzbericht zeigen Notwendigkeit und Spielraum für rasches Handeln

Der gestern erschienene Ökostrombericht der E-Control und der heute durch das Umweltbundesamt publizierte Klimabericht des Umweltbundesamtes bilden das aktuelle Klima- und Energiepolitische Umfeld ab. Weiterhin steigende Treibhausgasemissionen und erneut gesunkener Anteil der Ökostromerzeugung zeigen, dass eine ambitionierte Klima- und Energiepolitik bei Koalitionsverhandlungen außer Streit stehen muss.

  • Ökostrombericht zeigt deutliche Lücken für den Ausbau erneuerbarer Energien bis 2030: Ökostromkosten sinken um 20% auf den tiefsten Stand seit 2015

  • Klimaschutzbericht zeigt Emissionsanstieg um 4,6% seit 1990

  • Energiebezogene Treibhausgasemissionen steigen auf 83% der Gesamtemissionen

  • Prognose zeigt keine kontrollierte Trendwende bei Emissionen aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe

  • „Die Parteien haben jetzt die Chance zu zeigen, dass sie die Zukunft gestalten wollen. Erneuerbare Energien gehören zu den am schnellsten wirksamen Maßnahmen gegen die Klimakrise. Ernsthafte Maßnahmen und Lösungen müssen Ausgangsbasis aller Gespräche sein,“ so Peter Püspök, Präsident Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ)

(Wien, 17.10.2019) Der Anteil der Ökostromerzeugung am Stromverbrauch ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 2015 gesunken und lag 2018 bei rund 73%, wie der gestern publizierte Ökostrombericht zeigt. Zu geringer Ausbau erneuerbarer Energien und steigender Energieverbrauch, gedeckt durch fossile Energie, schlägt sich bei der Klimabilanz nieder. Der ebenfalls publizierte Klimaschutzbericht zeigt, dass Österreich seine Treibhausgasemissionen seit 1990 nicht reduzieren konnte. Verantwortlich dafür vor allem der hohe Anteil fossiler Energie in den Bereichen Industrie, Verkehr und Gebäude.

Trendwende nicht absehbar
Auch die Prognose der Treibhausgasemissionen des Jahres 2018 zeigt keine Trendwende. Die leicht sinkenden Emissionen gehen vor allem auf eine Revision des Voestalpine-Hochofens und eines milden Winters. Die fundamentale Abhängigkeit Österreichs von der Verbrennung fossiler Rohstoffe ist also weiterhin evident.

Koalitionsverhandlungen müssen Lösungen außer Streit stellen
Erneuerbare Energien gehören zu den wichtigsten Lösungen für die Klimakrise. „Durch sinkende Kosten besteht deutlicher Spielraum für den Ausbau von Ökostrom. Die Koalitionsverhandlungen dürfen nicht bei Null beginnen. Klimakrise und bereits mehrfach angekündigte Maßnahmen müssen wirksam umgesetzt werden und dürfen nicht erst neu diskutiert werden,“ so Peter Püspök.

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