Erneuerbaren-Ausbau-Ziele und Rahmenbedingungen mangelhaft, Klimaneutralität 2040 noch nicht abgebildet

Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) weist anlässlich des Landeshauptleutekonferenz darauf hin, dass die Länder bei den Klima- und Erneuerbaren-Zielen und den vorgenommenen Maßnahmen hohen Anpassungsbedarf haben. Wie in der Studie „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ ersichtlich, reichen die Klima- und Erneuerbaren-Ziele der Länder und deren Maßnahmen nicht aus, um die Bundesziele zu erreichen. Kommende Zielverschärfungen, die bereits auf EU-Ebene beschlossen wurden, sind noch gar nicht abgebildet. „Auch in Kärnten ist eine dringende und deutliche Anpassung der Ziele und Maßnahmen erforderlich. Hier ist keine Zeit zu verlieren“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich, die dringende Notwendigkeit einer Trendumkehr. „Um die Klima- und Energieziele in Österreich zu erreichen, gilt es in Kärnten ein förderliches Umsetzungsumfeld für Projekte zu gestalten und es bedarf darüber hinaus einer engen Verschränkung zwischen Bund und Ländern, damit die Klimakrise wirklich gemeistert werden kann.“ Der Ausbau erneuerbarer Energie bringt für Kärnten auch wirtschaftlichen Chancen und heimische Wertschöpfung. Diese sind nun wahrzunehmen und zu nutzen.

Kärnten ist Vorreiter beim Anteil Erneuerbarer Energien – zukünftiger Ausbau muss aber beschleunigt werden
Mit 55% ist der Anteil der Erneuerbaren Energien am Energieverbrauch am höchsten in ganz Österreich. Um bis 2030 den Anteil erneuerbarer Energie am Stromverbrauch österreichweit auf 100% zu erhöhen, müssen die Ziele Kärntens – insbesondere der Ausbau von Photovoltaik – dennoch adaptiert werden. Derzeit fehlen 2,1 TWh um die Ziele der Bundesregierung erreichen zu können, bei Wind und Photovoltaik müssen diese um zwei Drittel erhöht werden, jene bei der Wasserkraft und Biomasse sind ausreichend. Auch die ‚hinderlichen‘ Rahmenbedingungen für Freiflächenphotovoltaik und Windkraft müssen nachgebessert werden. Bei der Windkraft zum Beispiel muss die Sichtbarkeitsverordnung abgeschafft und durch eine sinnvolle Zonierung ersetzt werden, die die Zielerreichung ermöglicht. Bis 2040 muss Kärnten beim Anteil erneuerbarer Energie weit über 100% kommen, damit Österreich die Klimaneutralität erreichen kann.

Klimaneutralität 2040 noch nicht abgebildet
Das Treibhausgasreduktionsziel der EU von -55% muss auch in Kärnten implementiert werden. Bis 2040 will Österreich klimaneutral sein. Auch dieses Ziel hat Kärnten noch nicht übernommen.

Klimabilanz der Bundesländer
Die Studie der Österreichischen Energieagentur „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ beschreibt den aktuellen Treibhausgasausstoß und die aktuelle Energiebilanz in Österreich und wertet die Zielsetzungen der einzelnen Bundesländer aus und stellt diese den Bundeszielen gegenüber. Dabei auftauchende Differenzen von Bundes- und Länderzielen werden als sogenannter „Zielanpassungsbedarf“ ausgewiesen. Die Analyse kommt zum eindeutigen Ergebnis, dass in allen Bereichen nachgebessert werden muss: bei der Reduktion des Treibhausgasausstoßes und des Energieverbrauchs sowie bei der Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien. Neben den Zielen müssen auch die Maßnahmen nachgebessert werden, da die Analyse diverser Maßnahmenprogramme gezeigt hat, dass sie aktuell nicht dazu taugen, die – ohnedies nach oben nachzuschärfenden – Ziele zu erreichen.

Rückfragehinweis
Martina Prechtl-Grundnig
Geschäftsführerin EEÖ
Tel.: +43 (0)1 25 32 113 | +43 (0) 664 146 53 33
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